Neustart mit den Brüdern Agripino
(Bericht von Frederik Kleimann im Westfalenblatt vom 15.06.2023)
Bereits vor einigen Wochen, noch bevor der Abstieg aus der Kreisliga A feststand, war beim OTSV Preußisch Oldendorf der Abschied von Trainer Rene Schumacher beschlossene Sache. „Rene Feder und ich hatten ein offenes Gespräch, in dem wir nicht zusammengekommen sind“, berichtet Schumacher. Daraufhin entschied sich Feder für eine Neubesetzung der Rolle an der Seitenlinie.
Schumacher ging bezüglich der Meinungsverschiedenheiten ins Detail: „Ich bin der Meinung, dass man den OTSV externen Leuten schmackhaft machen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Da es im Lübbecker Raum schwierig ist, neue Leute zu finden, denke ich, dass man Anreize durch Mittel wie Fahrtgeld, Ausrüstung, Punkteprämien und Tankgutscheine setzen muss.“
In den Augen des Fußballobmanns, Rene Feder, ist das nicht der Weisheit letzter Schluss. „Anhand der Beispiele Schnathorst und Alswede kann man sehen, dass Geld allein nicht ausreicht“, so Feder. Vielmehr sei den Spielern ein gutes Miteinander und die Möglichkeit, gut trainieren zu können, wichtig. Diese Voraussetzungen kann der OTSV bieten: „Alle spielen gerne auf unserem Platz“, ist sich Feder, der beruflich Sportplätze pflegt und auch für den Rasen des OTSV zuständig ist, sicher.
Weiterhin sei es wichtig, die Mannschaft durch einen überzeugenden Trainer zufrieden zu stimmen. Die Wahl fiel auf die Brüder Sergio und Daniel Agripino. Sergio ist mit 39 Jahren der Ältere und wird als Coach am Spielfeldrand fungieren. Der 36-Jährige Daniel wird als spielender Co-Trainer im Geschehen mitmischen. „Er spielt in der Innenverteidigung. So einer hat uns dieses Jahr gefehlt“, sagt Feder. Zur Not könnte auch Sergio noch aktiv eingreifen, ist sich Feder sicher: „Er hat bereits mittrainiert und ist in der Offensive immer noch eine Waffe.“
Die beiden waren zuletzt beide als Spieler für den TuS Lemförde aktiv. Zuvor war Sergio Agripino drei Jahre als Spielertrainer beim TSV Brockum. Die Gespräche haben ihm Spaß gemacht, so Feder: „Sie waren von unserer Anlage begeistert. Auch der Kunstrasenplatz, der in Aussicht steht, war ein Argument für sie.“ Um ihrem neuen Trainergespann die Eingewöhnungszeit zu erleichtern, hatte Feder mit Eike Wilmsmeyer und Rudi Olfert ein Pdf-Dokument erstellt, in dem alle Spieler beschrieben wurden.
Dass mit Vadim Ciornii ein Leistungsträger trotz des Abstiegs seine Zusage für die kommende Saison beim OTSV gegeben hat, sieht Rene Feder als Bestätigung für seine These, dass es auch um gutes Miteinander und Spaß geht. „Er wurde mit Geld gelockt, aber hat sich dazu entschieden, mit seiner Mannschaft in der Kreisliga B wieder anzugreifen.“ Bis auf Keeper Felix Knorr, den es voraussichtlich zum HSC Alswede zieht, bleibt die Mannschaft zusammen.
Feder ist wichtig zu betonen, dass die Trennung von Rene Schumacher nicht im Schlechten vonstatten gegangen ist: „Die Zusammenarbeit hat uns über die Jahre zusammengeschweißt. Ich wünsche Rene für die Zukunft alles Gute.“
Nach sechs Jahren an der Oldendorfer Seitenlinie will es Schumacher ruhig angehen lassen: „Ich kaufe mir ein E-Bike und schaue mir sonntags um elf Uhr die Spiele meines Juniors, der bei Preußen Espelkamp spielt, an. Danach nehme ich das ein oder andere Spiel auf dem Heimweg mit.“